34 Pflegeschüler starten in die generalistische Ausbildung
2 Sep.

34 Pflegeschüler starten in die generalistische Ausbildung

Aus Drei mach Eins: Die Ausbildung in den Pflegeberufen geht neue Wege.

Der diesjährige Ausbildungsbeginn in den Pflegeschulen Garmisch-Partenkirchen ist in mehrfacher Hinsicht ein historischer: Zum ersten Mal starten 34 Schülerinnen und Schüler in die neue generalistische Pflegeausbildung zum „Pflegefachfrau“ bzw. „Pflegefachmann“. Der neue Ausbildungsweg sieht vor, dass es keine getrennten Ausbildungen mehr für die Bereiche Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege gibt. Zudem ergänzt ab sofort der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising die beiden Ausbildungsträger, das Klinikum Garmisch-Partenkirchen und das Deutsche Zentrum für Kinder & Jugendrheumatologie Garmisch-Partenkirchen, in der praktischen Ausbildung. Damit starten auch erstmals zwei Schüler der Caritas ihre Ausbildung an den Pflegeschulen Garmisch-Partenkirchen. Zu guter Letzt ist es der erste Ausbildungsstart in Zeiten von „Corona“.

Für die Pflegeschulen bedeutete die Umsetzung der Generalistik eine große Herausforderung. So beteiligten sich auch die örtlichen Pflegeschulen an einer Arbeitsgruppe der Fachhochschule Bielefeld, um den neuen Lehrplan auszuarbeiten.

Schulleiter Thomas Abold ist Befürworter der Ausbildungsreform. „Ich finde es sehr gut, dass unser Pflegenachwuchs künftig sehr breit ausgebildet wird. Hier wird letztlich der Realität im Alltag der Pflege Rechnung getragen. Denn schon jetzt mischen sich die Fachbereiche. Ein Altenpfleger ohne fundiertes Wissen in der Akut-Krankenpflege kann heute gar nicht mehr bestehen und anders herum.“

„Die generalistische Pflegeausbildung wird die Basis unserer pflegerischen Versorgung in einer sich verändernden Gesellschaft sein,“ sagt Bernward Schröter, Geschäftsführer des Klinikums Garmisch-Partenkirchen. 

„Unser Ziel ist es, auch künftig junge Menschen zu patientenorientierten und professionellen Pflegefachkräften auszubilden und sie fit und stark zu machen, für einen nicht ganz einfachen, aber wundervollen und wertvollen Beruf“, ergänzt Gisela Gehring, Pflegedirektorin des Klinikums Garmisch-Partenkirchen.

Den Schülern selbst bringe die Generalistik maximale Flexibilität. Nach Abschluss der dreijährigen Ausbildung stehen den Schülerinnen und Schülern viele Einsatz- und Entwicklungsmöglichkeiten offen. Sie können dann Menschen aller Altersstufen von Neugeborenen bis zum Senior – qualifiziert pflegen. Das wird uns mehr Qualität in der Breite bringen, so Thomas Abold. Ein weiterer Vorteil sei zudem, dass die Ausbildung künftig europaweit anerkannt wird.

„Mit dem Start der generalistischen Ausbildung an unseren Pflegeschulen stärken wir als Träger und Kooperationspartner auch die Gesundheitsregion sowie den Standort Garmisch-Partenkirchen und setzen damit ein wichtiges Signal für Zukunft des Pflegeberufes“, so der Ärztliche Direktor, Johannes-Peter Haas, des Deutschen Zentrums für Kinder- und Jugendrheumatologie. 

Pflegedienstleitung Dr Jana Mattei ergänzt. „Durch die generalistische Ausbildung wird ein neues Selbstverständnis für Pflegende entwickelt, das diesen wunderbaren Beruf künftig noch mehr prägen und ihm Anerkennung verschaffen wird.“

„Mit der generalistischen Ausbildung haben wir als Caritas einen weiteren wichtigen Baustein im Landkreis geschaffen, um die Versorgung der vielen älteren Bürgerinnen und Bürgern zu sichern. Wir freuen uns auf den gemeinsamen Ausbildungsbeginn und die weitere gute Zusammenarbeit“, fügt Alexander Huhn, Geschäftsführer des Caritas-Zentrums in Garmisch-Partenkirchen hinzu.

Der theoretische und praktische Unterricht an der Schule hat in der dreijährigen Ausbildung einen Umfang von 2.100 Stunden. Die betriebliche Ausbildung bei den Ausbildungspartnern vor Ort wird mit 2.500 Stunden in deutlich mehr Pflegeeinrichtungen durchgeführt, als bisher. In der betrieblichen Ausbildung werden die Lehrkräfte und Pädagogen von den Profis auf den Pflegestationen unterstützt. Als ausgebildete Pflegekräfte mit einer Weiterbildung zum Praxisanleiter wissen diese, wie Pflege funktioniert und wie man das Wissen weitervermittelt.

Die Auszubildenden:
Tamara Aggensteiner, Selvir Alic, Luzie Doll, Mihaela Gainaru, Armin Hecht, Lisa Hellweger, Elisabeth Hess, Anna Hinterseher, Jennifer Jäger, Khaled Kassam, Simon Kemmetter, Bernadette Kriner, Sarah Kühr, Marie-Thérése Kunzmann, Louisa Lichtner, Kateryna Liubimova, Tim Christian Maruhn, Khedija Matoussi, Selam Mengis, Paula Nopper, Alina Pessoa, Lea Petzold, Simon Preibisch, Amar Ramic, Randriamahefa Hanitra, Lena Roßbach, Ole Schlesselmann, Anna Maria Schön, Stefanie Schreiber, Elisa Schrickel, Carla Stratmann, Arian Tekdas, Sarah Thomaskamp, Kaya von Bloh

 

 

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