Pflegeausbildung 2023 - Trägerschaft liegt künftig alleine beim Klinikum Garmisch-Partenkirchen
21 Dez.

Pflegeausbildung 2023 - Trägerschaft liegt künftig alleine beim Klinikum Garmisch-Partenkirchen

Neue Strukturen und bewährte Partnerschaft mit der Kinderrheumaklinik Garmisch-Partenkirchen
Sie teilen das Klassenzimmer, haben die gleichen Lieblingslehrer:Innen und die gleiche Schulleitung: Die Berufsfachschüler der Pflegeschulen Garmisch-Partenkirchen bilden pro Jahrgang eine Klasse, doch formal werden sie von zwei unterschiedlichen Schulträgern ausgebildet.

Unter dem Dach der Pflegeschulen Garmisch-Partenkirchen arbeiteten die Berufsfachschule für Gesundheits- und Kinderkrankenpflege des Deutschen Zentrums für Kinder & Jugendrheumatologie und die Berufsfachschule für Gesundheits- und Krankenpflege des Klinikums Garmisch-Partenkirchen seit dem Schuljahr 2004/2005 zusammen. Gemeinsam und partnerschaftlich konnten die Stärken der unterschiedlichen Ausbildungsgänge so bestens genutzt und die Schwerpunkte zweier etablierter Kliniken vor Ort ideal zusammengeführt werden.

Mit Einführung der generalistischen Pflegeausbildung, haben sich die Rahmenbedingungen für Pflegeschulen und Inhalte des Unterrichts nun maßgeblich verändert. Ein erfolgreicher Schulabschluss bescheinigt den Absolventen heute die Qualifikation zu „Pflegefachfrau“ bzw. zum „Pflegefachmann“, wo frühere Ausbildungsjahrgänge den Abschluss als Gesundheits- und Krankenpfleger:In, Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger:In oder Altenpfleger:In erlangten.

Auch die ursprüngliche Spezialisierung der Pflegeschulen gehört nun der Vergangenheit an. Die Berufsfachschulen mit Schwerpunkten in der Gesundheits- und Krankenpflege, Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sowie Altenpflege wurden in Berufsfachschulen der generalistischen Pflegeausbildung überführt und verfolgen heute ein identisches Ausbildungskonzept. Das erfordert ein Umdenken.

„Nicht nur die Struktur der Ausbildung, auch das Finanzierungssystem der Schulen hat sich grundlegend geändert“, so Frank Niederbühl, Geschäftsführer des Klinikums Garmisch Partenkirchen. „Zwei Schulen gleicher Ausrichtung am gleichen Ort, das ist nicht zielführend aber natürlich gilt es auch die Stärken der langjährigen Zusammenarbeit zu wahren.“

In den intensiven Austausch waren neben den beiden Schulträgern auch deren jeweiliger Gesellschafter, der Evangelische Diakonieverein Berlin-Zehlendorf und der Landkreis Garmisch-Partenkirchen, eng eingebunden. Für das Schuljahr 2023/2024 wurde eine neue Form der Kooperation zwischen den beiden Kliniken erarbeitet, um eine erfolgreiche und hochwertige Berufsschulausbildung in der Pflege auch in Zukunft zu gewährleisten. 

Ab Herbst 2023 werden die Schulplätze der Berufsfachschule für die generalistische Pflegausbildung des Deutschen Zentrums für Kinder & Jugendrheumatologie in die bestehende Berufsfachschule des Klinikums integriert. Die Schulträgerschaft liegt in Zukunft somit allein beim Klinikum, die Schulplätze stehen dem Deutschen Zentrum für Kinder & Jugendrheumatologie selbstverständlich weiterhin zur Verfügung. Auch die eigenständige Auswahl der Schüler bleibt unberührt.

„Es wird weiterhin gemeinsame Klassen, gemeinsame Räumlichkeiten, eine gemeinsame Ausbildung und auch gemeinsame Entscheidungen geben“, verspricht Niederbühl „aber strukturell musste sich nun einmal etwas ändern“.

Prof. Dr. Johannes-Peter Haas, Ärztlicher Direktor des Deutschen Zentrums für Kinder- und Jugendrheumatologie bedauert die geplante Stilllegung der eigenen Berufsfachschule, hat aber auch das große Ganze vor Augen: „Um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken und gut ausgebildete Mitarbeiter:Innen zu gewinnen, ist es unerlässlich hier vor Ort auszubilden.“ „Aber“, so der engagierte Mediziner „wir werden natürlich weiterhin unsere Expertise und die besonderen Interessen unserer Klinik einbringen.“

„Die Berufsfachschüler der Pflegeschule sind die Mitarbeiter:Innen von morgen und wir werden alles daran setzen, hier in der Region eine hochwertige und kontinuierliche Ausbildung zu unterstützen“ betont Landrat Anton Speer. Dr. Michael Rapp, stellv. Landrat, kann das nur bestätigen. Als engagierter Dozent in den Berufsfachschulen sieht er das Potential für weiteres Wachstum. 

„Gemeinsam mit unseren langjährigen Partnern können wir uns kontinuierlich weiterentwickeln und wir hoffen auch noch weitere Ausbildungspartner zu gewinnen.“
Oberin Constanze Schlecht, Vorstand des Evangelischen Diakonievereins Berlin-Zehlendorf, betont den Wert einer umfassenden Ausbildung vor Ort, in der eine hohe Professionalität, die dazu gehörenden unterschiedlichen Perspektiven des Pflegeberufs und das Angebot, einer christlichen Gemeinschaft anzugehören, eine zentrale Rolle spielen“. 

Darüber hinaus sind sich alle Partner einig: „Wir wollen für unsere Einrichtungen und die Region viele qualifizierte Pflegekräfte auf höchstem Niveau ausbilden und am liebsten jedes Schuljahr mit zwei Klassen starten.“
 
Bildlegende:
vorne v. l.: Oberin Constanze Schlecht - Vorstand des Evangelischen Diakonievereins Berlin-Zehlendorf, Landrat Anton Speer – Aufsichtsratsvorsitzender Klinikum Garmisch-Partenkirchen

hinten v. l.: Prof. med. Dr. Johannes-Peter Haas - Ärztlicher Direktor, Clemens Stafflinger - Geschäftsführer, Dr. jur. Jana Mattei – Pflegedienstleitung, alle Deutsches Zentrum für Kinder- und Jugendrheumatologie Garmisch-Partenkirchen, Dr. Michael Rapp - Stellv. Landrat, Frank Niederbühl - Geschäftsführer Klinikum Garmisch-Partenkirchen

 

 

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